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Der Mülsengrund auf alten Karten
(Neue Zwickauer Zeitung, 12. 09. 1941)
So manchem ist der Begriff der deutschen Kleinstaaterei, der jahrhundertlang einem großdeutschen Reiche entgegenstand, nicht unbekannt. So viele Herren und Grundbesitzer, so viele Länder und Ländchen mit eigener Verwaltung und Verfassung...
Einen guten Aufschluss erhalten wir bei der Betrachtung der Schenkschen Karte und der von Trenckmann, die beide im Jahre 1760 erschienen, also um die Zeit des Siebenjährigen Krieges. Besonders interessant lagen die Dinge im Bezirke des Mülsengrundes (...)
Mosel gehörte damals zum gleichnamigen Rittergutsbezirke. Die Strecke (gemeint ist die in der damaligen Zeit gedachte Mülsengrundbahn) wendet sich zunächst ein Stück nach Norden, um dann in östlicher Richtung die Muldenaue zu queren. Schon befinden wir uns im Bereiche des Amtsbezirkes Erzgebirge (Zwickau und Werdau), also auf kursächsischem Gebiete. In der Nähe von Wulm (bei Schenk "Wüllmen" genannt) geraten wir wieder auf Moseler Grund und Boden. Nach dem Befahren der Muldenbrücke liegt bereits dieser wieder hinter uns und das Bähnle dampft ins Gebiet der Herrschaft Glauchau. Der Wulmer Berg rechts am Eingang des Mülsengrundes ist besonders vermerkt. Wir bezeichnen ihn heute bescheidener als Hang. Der gegenüberliegende Anstieg bei der Klatschmühle ist der "Haynberg". In Niedermülsen befanden sich nach Trenkmann eine Schneide- und eine Oelmühle.
Zwischen Niedermülsen und Thurm passieren wir eine neue Grenze, nämlich die des Thurmer Rittergutes. Von Thurm erwähnen beide Kartographen die Papiermühle, während bei Trenkmann noch eine Brett- und Schneidemühle angegeben ist. Erwähnen wollen wir noch, dass Schenk einen großen Teil des naheliegenden Rümpfwaldes als "Goltsholz" (bei Trenkmann "Gottsholz" = Gottesholz) [Kirchenwald, Junge] bezeichnet. Den Namen Rümpfe finden wir bei beiden eigentlich nur in der Gegend um das Rümpfgut. Andere Flurnamen des heutigen Rümpf-Bezirkes lauten: Dachsholz, Klingenhayn, Rothenbacher Holz, Schwarzes Holz, Ratsholz.